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Thema: Re: Der zugefrorene See~ Die Eislaufbahn Sa Dez 04, 2010 7:28 pm
Als er seine Hände an meine Wangen legte, den Kuss vertiefte, glaubte ich nicht länger, dass es für ihn ein Spiel war.... Zumindest verdrängte ich diesen Gedanken weit nach hinten, in die dunkelsten Kammern meines Verstandes! Jetzt hatte ich endlich wieder genug Bewusstsein, um die Situation auszukosten... Seine Lippen waren weich und warm und etwas rauh, sie fühlten sich unbeschreiblich gut an, da wo sie gerade waren, nämlich auf meinen. Als ich ihn das erste Mal auf dem Friedhof aus eigener Initiative geküsst hatte, war ich zu sehr mit dem Ziel des Kusses, nämlich den Schwarzen Schmetterling zu unterdrücken, beschäftigt gewesen, als dass ich mich auf die Sache selbst konzentrieren konnte. Nun war das anders... Als ich mich wieder fähig fühlte, mich zu bewegen, hob ich vorsichtig meine Arme umd schlang sie langsam und etwas verschüchtert um seinen Hals, drückte ihn etwas enger an mich, jedoch nur zaghaft, weil ich nicht wusste, wie er reagieren würde... Eine lange Weile blieben wir so auf dem Eis liegen... hoffentlich sah uns niemand, fremde Augen würden wohl sonst etwas denken.... Dann, schließlich, war ich gezwungen, den Kuss zu beenden, denn mir blieb im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg! Ich drehte mein Gesicht etwas zur Seite, wollte ihn nicht zu schnell aus dem Zustand der glückseeligen Trance reißen, in der wir beide uns befanden, sondern ihn ganz sacht zurück in die Realität führen. Als meine Lippen letzt endlich frei lagen atmete ich tief und genugtuend ein. Dann blieb ich liegen, wie versteinert, nicht sicher, was ich nun tun sollte... Ich blieb nur unter ihm liegen, wich seinem Blick aus, aus Scham, ließ aber meine Arme um ihn geschlungen.... Ich konnte förmlich fühlen, wie mir das Blut in die Wangen schoss...
Zuletzt von Röschen am So Dez 05, 2010 5:08 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Zephyr
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Thema: Re: Der zugefrorene See~ Die Eislaufbahn Sa Dez 04, 2010 7:51 pm
(is dir schon mal aufgefalln, das seine Haare in diesem Fall n ganz schönes problem darstelln?)
Ich hatte nicht bemerkt, dass auch ich ausser Atem war. Ich sog die kalte Luft ein, die sich sofort wohltuend in meinen Lungen ausbreitete. Ich hatte die Hände von ihrem Gesicht genommen, um mich abzustützen. Ich spürte die Kälte des Eises wie Nadelstiche auf meinen Handflächen. Es war kein schönes Gefühl, viel lieber hätte ich Aura im Arm gehalten. Für immer. Es verunsicherte mich, wieder von ihren Lippen getrennt zu sein. Es fühlte sich so falsch an. Aber ich wollte sie nicht sofort wieder überfallen. Ihre Arme lagen in meinem Nacken, doch ihren Kopf hatte die weggedreht. War das gut oder schlecht? Ich wollte sie nicht verlieren, hatte sie doch nicht einmal besessen. Doch konnte man den Frühling überhaupt besitzen? Ich näherte meinen Kopf wieder ihrem Gesicht, berührte es vorsichtig, gerade so sehr, dass eine Berührung spürbar war. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, spürte aber den Drang irgendetwas zu sagen, sagen zu müssen. "Hab ich dir weh getan?"
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Thema: Re: Der zugefrorene See~ Die Eislaufbahn Sa Dez 04, 2010 8:29 pm
(schwarzer Vorhang xD)
Seine Stimme drang wie ein leiser Windhauch an mein Ohr... Ich konnte seinen Atem deutlich an meiner Wange fühlen, wärmend und schützend. Seine Frage kam mir merkwürdig vor und doch gleichzeitig nachvollziehbar. Wie in Zeitlupe drehte ich meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen sah... und fast darin versank! Währenddessen hatte es begonnen erneut zu schneien und weiße, kalte Flocken legten sich auf das schwarze Haar meines Angebeteten. Ich versank in Tagträumen, die mir ihn ewig so erhielten, schön, kraftvoll und doch mystisch und märchenhaft zugleich... Schließlich, als sich kleine weiße Kristalle auf meine Wimpern legten und mir die Augen benetzten, erwachte ich aus meinen Fantasterein. Ich hatte ihm noch immer nicht geantwortet... "Nein...", sprach ich vorsichtig, wobei meine Stimme nicht mehr als ein Hauchen war. "Ganz im Gegenteil..." Meine Welt stand Kopf, drehte sich nur noch um den Mann über mir. Konnte es sein? Konnte es sein, dass all meine tiefsten und geheimsten Träume sich erfüllen wollten, mich erfüllen wollten? ... Ich wünschte es bliebe ewig Winter... Er war der Winter - kalt, anmutig, unsagbar schön und vermutlich ebenso vergänglich... Der Gedanke, dass ich ihn nicht für immer würde halten können zerbrach mir mein Herz! Erschrocken und gequält keuchte ich auf, was mir half, meinen Weg zurück in die Realität zu finden. Ich musste verhindern, dass er ging! Wenn er auch nicht immer blieb, so doch wenigstens jetzt! Ich brauchte ihn, brauchte seine Wärme, damit ich die Kraft bekam, für den Rest meines Lebens eine Zwangsehe zu führen, damit ich in der Lage war, nicht an meiner Sehnsucht nach ihm zu Grunde zu gehen! Ohne ein weiteres Wort zog ich in noch dichter an mich, legte eine Hand an seinen Hinterkopf, wobei ich sein feines seidiges Haar unter meinen Fingerspitzen fühlte... Dann bettete ich seinen Kopf an meine Schulter, strich gedankenverloren durch die schwarzen Strähnen... Er sollte bei mir sein! Zephyr.... meine Arme sind warm, mein Herz voller Sehnsucht, mein Wierstand gebrochen... Nun geniese deinen Triumph, Westwind, und ruhe eine Weile an der Seite des Frühlings... Aber wieso sollte er hierbleiben?... Winde wehten im Herbst, nicht in der Zeit der erblühenden Blumen, nicht in der Zeit des Neuanfangs...
(oh gott... ich LIEBE es *_* hörs eben die ganze Zeit an ó.ò so schöööön)
Zuletzt von Röschen am So Dez 05, 2010 5:12 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Zephyr
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Thema: Re: Der zugefrorene See~ Die Eislaufbahn Sa Dez 04, 2010 9:04 pm
(stell dir das mal bildlich vor: da liegt ne schwarze gestalt aufm eis und es lugt nur n ganz kleines bisschen rosa unter ihr hervor )
Ich schloss meine Arme um sie. Ihre Kleidung war durchnässt, doch man spürte die Wärme ihres Körpers hindurchstrahlen. Das Eis war tatsächlich etwas angeschmolzen, doch kalt geblieben. Ich hatte tatsächlich erwartet, dass sich unsere Umwelt genauso verändert hatte, wie meine Gefühlswelt. Meine Sehnsucht war nicht mehr so schmerzhaft wie zuvor, sie war sanftem Wünschen gewichen. Dem Wünschen bei Chastity zu bleiben, sie nie allein zu lassen. Es war heftiges Wünschen, nicht zerstörerische Sehnsucht. Alles in mir wurde durch den Frühling gewärmt. Nun, fast alles. Der schwarze Ursprung meiner Kälte ließen sich nicht wärmen. Doch an ihn wollte ich nicht denken, er hasste mich zur Genüge. Ich wollte gar nichts denken. Ich wollte nur fühlen. Mir wurde bewusst, wie kalt es geworden war, als Aura's nasse Kleider abkühlten. Ich würde mit ihr in die Hütte gehn müssen. Nicht jetzt. Der Augenblick war viel zu perfekt, vollkommen, unantastbar. Ich spürte ihren Atem auf meinem Hals, ihr pochendes Herz, ihren Körper, fest an mich gepresst. Wäre diese verfluchte tödliche Kälte nicht, ich würde so verharren für Stunden, vermutlich Tage, wenn ich könnte. Ich schmiegte mein Kinn an ihrem Kopf, genoss ihre Umarmung, kostete jede Sekunde aus. Ich wusste ja nicht, wie lange ich sie noch halten durfte. Bald sollte sie einem anderen gehören. Einem Narren, der nicht wusste, wie man den Frühling behandeln musste. Er würde sie nur zerbrechen. Eine einzelne Träne stahl sich aus meinem Auge bei diesen Gedanken. Er würde sie einfach kaputt machen. Und nicht einmal wissen warum... Ich lag noch lange mit ihr auf dem Eis. Als ich spürte, wie ihre Kleidung vollends erkaltet war, musste ich unsere Umarmung aufgeben. Sie würde sich den Tod holen, wenn wir weiterhin so liegen blieben. "Komm, wir gehn zu der Hütte. Und versuch nicht, mich zu überreden hier zu bleiben, ich weiß, dass du durchgefroren bist."
(timeless oceans is auch von dem/denen/was auch immer. die ham so schöne lieder. Charts sin feuchter dreck dagegen. obwohl: selbst die mikroorganismen im dreck sin besser als popmusik.)
Röschen OpernPrinzessin
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Thema: Re: Der zugefrorene See~ Die Eislaufbahn Sa Dez 04, 2010 9:20 pm
(süß ey ;D zu niedlich ^^)
Natürlich wusste er es... er wusste ALLES... wenn er nicht alles wusste, wer sonst?... Und wahrlich, ich fror wie eine kleiderlose Elfe am Südpol! Vorsichtig setzte ich mich auf, stand aber dennoch nicht auf, denn die Schlittschuhe würden mich zweifellos erneut zu Fall bringen. Stattdessen zog ich sie aus, so dass meine Füße nun nur noch von dem weinroten Stoff meiner Kniestrümpfe überdeckt wurden, dann erhob ich mich, ignorierte zwanghaft die Kälte, die sich in meinen Knochen ausbreitete. Drinnen würde es warm sein... warm und winterlos... Aura! Sei verdammt nochmal vorsichtig! Was denkst du, was er vorhat? Sei vernünftig Kind und pass gefälligst auf dich auf! Geh zurück zur Oper! Zurückgehen?... Wie? Bis zur Oper war es weit... ich würde der Kälte erliegen, ehe ich ankam! Dennoch plagten mich die Zweifel, die Angst pickte an mir wie ein wütender Hahn. Doch als ich mich umsah, zu Zephyr, und seine Augen mich fingen konnten mich keine kindlichen Befürchtungen mehr zurückhalten... Die Angst vor Männern, die Angst vor dem, was er mit mir tun könnte war vergessen! Weil ich in seinen Augen las, dass er kein solcher Mensch war... er würde mir nicht wehtun... Niemals... Entschlossen wandte ich mich um, sah zu der kleinen Hütte und bald trugen mich meine Füße von selbst... (posten wir in der Hütte weiter?)